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Ohne Reue stundenlang im Sattel: Wie sich Wundreiten verhindern lässt

Ein langer Ausritt kann zu ausgesprochenen Hochgefühlen führen. Und zu wunden Stellen und Tage anhaltenden Schmerzen an diversen, teils überraschenden und, teils leider auch etwas peinlichen Stellen. Hier lassen wir den Muskelkater, der sich mit etwas Übung erledigt, beiseite, und beleuchten das berüchtigte Wundreiten (mitunter auch Aufreiten genannt) etwas näher: Woran liegt's – und wie lässt es sich verhindern?
 
Grob gesagt gibt es zwei Ursachen für wunde Stellen nach dem Reiten:

I. Reibung/Scheuern zwischen Haut und Kleidung. Diese Form von Wundreiten wird begünstigt durch lose sitzende Kleidung, durch Nähte, Säume und Falten an sensiblen Stellen; weiterhin können auch durch die Kleidung drückende Sattelelemente (Riemen, Schnallen oder einfach auch nur Ränder der Sattelblätter) eine Rolle spielen. Schweiß wirkt verstärkend.
 
II. Stöße, teils auch Reibung zwischen Sattel und Knochen, bei denen das über dem Knochen liegende Weichgewebe gequetscht wird. Die resultierenden Druckstellen treten in erster Linie im Bereich des Schambeins und der beiden Sitzbeinhöcker auf: Diese drei Knochen spielen beim Sitzen im Sattel die Hauptrolle. Seltener macht auch das Steißbein Probleme.
 
Punkt Eins lässt sich in erster Linie durch geeignete Kleidung unter Kontrolle bringen. Punkt Zwei ist ein Sattelproblem. Und zwar eins, mit dem überwiegend Frauen konfrontiert sind.

Wundreiten I: Wenn Haut gegen Kleidung scheuert

Kleinigkeiten wie der Saum am Beinabschluss des Slips oder die Hosennaht im Schritt können beim Reiten zum großen Problem werden. Nämlich dann, wenn die ständige Bewegung im Sattel diese Stellen immer und immer wieder über die Haut reiben lässt. Und selbst, wo gar nichts weiter zu spüren ist und einfach nackte Haut und Textil permanent gegeneinander verschoben werden, kann das auf Dauer zu wunden Stellen führen. Übrigens auch, wenn Haut gegen Haut reibt, etwa dort, wo die Oberschenkel innen in den Rumpf „münden“. Deutlich verschlimmert wird die Lage noch, wenn Schweiß im Spiel ist, der die Haut aufweicht.
 
Tipps zur Vermeidung solcher Scheuerstellen sind:

Tragen Sie Unterwäsche, die möglichst keine Nähte, Säume oder Unregelmäßigkeiten (z. B. Spitze oder Applikationen) im Schritt und im Gesäßbereich hat: am besten nahtlose Slips, Hipster oder enganliegende Shorts mit langem Bein. Achten Sie auf Materialien, die Schweiß gut ableiten. Noch besser als Baumwolle ist Mikrofaser: Ihre Faserzwischenräume leiten Feuchtigkeit schnell nach außen, die Fasern sind dabei aber wasserabweisend und werden deshalb nicht nass. Außerdem hat Mikrofaser eine besonders weiche, perfekt glatte Oberfläche. 

Gut beraten hinsichtlich Material und Nahtfreiheit sind Sie mit speziell für Reiter, aber auch für Radfahrer oder Tänzer designter Funktionsunterwäsche. Fahrrad- und Reitwäsche hat meist noch ein nützliches Extra: eingearbeitete Spezialpolster, die zusätzlichen Schutz vor Druck und Reibung bieten.

Sehr sinnvoll kann eine dünne, glatte, perfekt anliegende und nicht rutschende Kleidungsschicht direkt auf der Haut sein: Sie kann die Reibung mit der Oberbekleidung sozusagen „abfangen“. Viele Reiterinnen – und Reiter! – schwören auf Feinstrumpfhosen... 

Spezielle Cremes, die die Reibung zwischen Kleidung und Haut vermindern, haben schon manchen Reiterhintern gerettet. Außer klassischen Hausmitteln wie Vaseline oder dem noch etwas dauerhafteren Hirschtalg können Sie auch sogenannte Chamois- oder Gesäßcremes verwenden, die für Fahrradsportler angeboten werden. (Generell können Sie von Fahrradsportlern einiges über Strategien gegen Wundreiten – bzw. Wundradeln – lernen: Die Leute sind Ihre Leidensgenossen!) Solche Cremes enthalten zusätzlich zu einem bewährten Gleitmittel oft noch kühlende, entzündungshemmende, antibakterielle und pflegende Zusätze.

Tragen Sie Vaseline, Talg oder Chamois-Creme auf die Haut und eventuell zusätzlich auf potenziell ärgernde Nähte der Kleidung auf.

Auch für die Oberbekleidung gilt: Dicke Nähte im Schritt und an der Innenseite der Oberschenkel, wie sie zum Beispiel für Jeans typisch sind, können zu wunden Stellen führen. Generell kann der „normale“ Hosenschnitt, bei dem im Schritt vier Nähte zusammenstoßen, für empfindliche Reiter schon ein Problem sein – viele Reithosen haben deshalb einen speziellen Schnitt ohne Bein-Innennähte und mit einem großen Einsatz im Schritt, der genau das vermeidet.

Wundreiten II: Wenn Knochen gegen Sattel stößt

Der klassische Sattel – egal ob Englisch, Western oder Barock – ist, wie so manches auf der Welt, ursprünglich nicht für Frauen konzipiert worden – und hier speziell für das deutlich vom Mann unterschiedene Becken einer Frau. Mit den im Rahmen dieser Tradition konstruierten Sätteln hat nicht jede Frau ein Problem – aber es gibt Konstruktionsdetails, die Männersättel für Frauen allgemein weniger geeignet machen und speziell das Wundreiten fördern.
 
Die Sitzfläche vieler Sättel unterstützt die weiter auseinanderliegenden weiblichen Sitzbeinhöcker nicht genug – das führt dazu, dass das Schambein beim Sitzen im Sattel mehr belastet wird. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass Frauen, um balanciert im Sattel sitzen zu können, ihr Becken etwas nach vorn kippen müssen – so können die Sitzbeinhöcker noch weniger Last aufnehmen.

Zudem ist auch ein steil aufragender Vorderzwiesel für das flacher gewinkelte weibliche Schambein problematisch. Kurz und (nicht so) gut: Beim Reiten kommt es permanent zu Stößen und „Rucklern“ zwischen Sattelbaum und Schambein, bei denen das dazwischenliegende empfindliche Gewebe schmerzhaft gequetscht wird.
 
Übrigens: Die beschriebenen Probleme sind nicht einfach „nur“ schmerzhaft (als ob das nicht schon schlimm genug wäre). Tatsächlich beeinträchtigen sie die Bewegungsabläufe beim Reiten auf komplexe Weise. Grob gesagt: Um ihre Balance zu verbessern und Schmerzen zu vermeiden, neigen Frauen im Männersätteln dazu, nach hinten zu rutschen. Dadurch bekommen zwar die Sitzbeinknochen mehr Unterstützung, dafür sitzt die Reiterin aber hinter dem Schwerpunkt, gerät sehr leicht in den Stuhlsitz und schiebt zudem den Sattel nach vorn – was wiederum das Pferd in seiner Bewegung hemmt.
 
Wichtig zu wissen: In gewissem, allerdings wesentlich geringerem Maße trifft das Beschriebene auch für komplett anatomiegerechte Baumsättel zu: Wer sich den ganzen Tag im Sattel bewegt, belastet Sitzbeinhöcker und Schambein auch dann nicht unerheblich, wenn im Bereich der Sitzfläche alles perfekt stimmt. Manche Reiter versuchen, mit einer weichen Sattelauflage (ein Lammfell oder eine Gelauflage) Abhilfe zu schaffen. Iberosattel® hat eine Lösung, die direkt da ansetzt, wo das Problem entsteht: am Sattelbaum.

Die Amazonalösung gegen Wundreiten

Amazonalösung gegen Wundreiten
Mit der bewährten Amazonalösung und der Amazonalösung 2.0 hat Iberosattel® ebenso einfache wie wirkungsvolle Lösungen gefunden, wie insbesondere Frauen in unseren Sätteln wesentlich komfortabler reiten können. (Das Angebot wird aber durchaus auch von Männern angenommen und geschätzt...)
 
Die „einfache“ Amazonalösung umfasst eine clever platzierte mittige Ausfräsung im vorderen Teil des Sattelbaums, die das Schambein entlastet und so schmerzfrei den korrekten balancierten Sitz im Schwerpunkt ermöglicht. Die Ausfräsung können wir mit einem speziell zugeschnittenem Sitzleder beziehen oder so mit Schaumstoff auspolstern, dass sie von außen überhaupt nicht sichtbar ist. Unsere seit 2011 erhältliche Amazonalösung 2.0 hat zusätzlich zwei symmetrische Ausfräsungen im Bereich der Sitzbeinhöcker: für alle, die bei langen Ausritten auch dort mehr Komfort wünschen.
 
In beiden Fällen haben Sie hier beinahe ein Patentrezept gegen Druckstellen! Gern bringen wir unsere Vorführmodelle mit Amazonalösung und Amazonalösung 2.0 zum Satteltermin mit – testen Sie den zusätzlichen Sitzkomfort bei einem Proberitt!

Hotline: 09179 / 964117

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