
Sättel für Pferderassen von Aegidienberger bis Vollblut
Im modernen Pferdesport tummelt sich eine Vielfalt von Pferderassen. Neben deutschen Warmblutpferden wie dem Hannoveraner oder dem Oldenburger traben (oder tölten) heute Islandpferde, Haflinger, Tinker, Quarter Horses, Andalusier ... es gibt mittlerweile wohl kaum eine Pferderasse, die nicht auch hierzulande ihre Liebhaber hat.
Eine Vielzahl von Rassen bedeutet auch eine Vielzahl von Körpertypen – eine Herausforderung bei der Sattelsuche. Bei Iberosattel® haben wir über die Jahre eine Sattelkollektion entwickelt, deren Modelle besonders gut auf Pferde im „quadratischen“ Barocktyp anpassbar sind – und die für Pferd und Reiter außerordentlichen Komfort bieten. Hier finden Sie Übersichtsartikel zu den Sattelansprüchen der unterschiedlichen Rassen – nutzen Sie sie gern als Informationsquelle und Entscheidungshilfe beim Sattelkauf!

Aegidienberger
Dass in der Pferdewelt eine neue Rasse anerkannt wird, passiert nicht häufig. Der erst seit den 1980er Jahren gezüchtete Aegidienberger hat es geschafft. Als Kreuzung zwischen Islandpony und Paso Peruano bringt das schmucke Kleinpferd eine bombenfeste Naturtölt-Veranlagung, Ausgeglichenheit, Zähigkeit und ein aufgewecktes Naturell mit.
Größer und wärmetoleranter als der Isländer, aber ebenso flott wie der knuffige Kleine, ist der Aegidienberger ein enorm komfortables Reitpferd für die ganze Familie – und wird als eine der attraktivsten Gangpferderassen beschrieben.

Andalusier
Ein hochaufgewölbter Hals, eine kräftige Kruppe, erhabene, runde Bewegungen: Andalusier begeistern durch ihre Ausstrahlung und ihren Adel – aber auch durch ihren Charakter und ihre Gelehrigkeit. Durch ihre runderen Formen, ihre Knieaktion und die höhere Aufrichtung, aber auch durch den häufig wenig ausgeprägten Widerrist stellen Andalusier und andere Barockpferde ganz besondere Ansprüche bei der Sattelanpassung.

Appaloosa
Flecken und Tupfen wie auf einem modernen abstrakten Gemälde: Beim Appaloosa ist die markante Fellzeichnung Programm. Appaloosas gehören in den USA zu den beliebtesten Pferderassen. Die ebenso agilen wie freundlichen Hingucker sind im Westernreiten populär, man weiß sie aber auch in anderen Pferdesportarten und als reine Freizeitpferde zu schätzen.

Araber
Intelligenz und Charisma, Anmut und Leistung: Die edlen Araber strahlen einfach, und zwar in fast allen Facetten des Pferdesports. Vom Baumstämmerücken und Kutschenziehen sind sie als geborene Prinzen und Prinzessinnen natürlich entschuldigt, aber ansonsten zeigen sie sich so vielseitig wie kaum eine andere Rasse. Ob Rennsport, Distanzreiten, Springreiten, Dressur oder Western – Araber waren und sind in jeder dieser Sportarten erfolgreich.

Englisches Vollblut
Ein Stammbaum bis zurück in die Goethezeit, ein wahrhaft königliches Aussehen, fantastische Leistungsfähigkeit und ein nervöses, leidenschaftliches Temperament – das englische Vollblut ist ein echtes Liebhaberpferd. Top-Exemplare werden auf Auktionen für Millionenbeträge verkauft, die Rasse gilt aber auch als „splienig“, und vom Einsatz im reinen Hobby- und Freizeitbereich wird oft abgeraten.

Freiberger
Der Freiberger ist ein leichter bis mittelschwerer Kaltblüter – und die letzte original schweizerische Pferderasse. Aufgrund seines gutmütigen Charakters und seiner Leistungsfähigkeit verdrängte das robuste Arbeitspferd im 19. und frühen 20. Jahrhundert zunächst einmal alle anderen Schweizer Zugpferderassen – und wäre dann selbst beinahe der Motorisierung von Landwirtschaft, Straßenverkehr und Militär zum Opfer gefallen.
Enthusiasten nahmen sich der Zucht an und verwandelten den Freiberger nach und nach in einen perfekten Partner für moderne Freizeitreiter und -fahrer: gesund, bildhübsch, trittsicher, mit geschmeidigen Gängen und liebenswürdigem, verantwortungsbewusstem Wesen.

Friese
Er ist klug und wunderschön, mächtig und zugleich elegant. Er besitzt Bewegungen mit Raumgriff, voller Schwung. Seine Begabung für die Hohe Schule macht ihn zum idealen Partner für Reiter mit hohen Ansprüchen. Trotzdem ist er alles andere als eine zickige Diva - sondern ein herzensgutes, menschenbezogenes Familienpferd.
Keine Klagen also, was den Friesen betrifft. Allerdings: Beim Sattelkauf hat so manches Friesenpferd seinen Besitzer schon Kopfzerbrechen bereitet. Woran das liegt? Als Barockpferd unterscheidet sich diese Rasse eben doch erheblich vom Pferdetypus, der heute den Reitsport bestimmt.

Gangpferde
Brauchen die Vier- und Fünfgänger unter den Pferden einen speziellen Gangpferdesattel? Wir meinen: Gangpferde brauchen einen passenden Sattel – so wie jedes andere Pferd auch. Sinnvoll kann ein Sattel mit flachem Sitz sein, der Sitzverlagerungen erlaubt. Wenn dann noch die Schulter ganz ungehindert unter den Sattel gleiten kann, klappt's auch mit dem sauberen Tölten.

Haflinger
Der hübsche, liebenswerte Haflinger wird von vielen als das ideale Freizeit- und Familienpferd gesehen: Er ist ausgeglichen, robust, gutmütig, im Gelände anstellig und trittsicher – und als Kleinpferd auch für den Reiternachwuchs leicht zu erklimmen.

Hannoveraner
Leistungsstark und elegant, schlau und folgsam – und wow, die tollen Gänge: Wenn es um den Hannoveraner geht, purzeln die lobenden Adjektive. Ob im Dressurviereck oder auf dem Parcours – dieser Traum von einem Pferd hat den sportlichen Erfolg praktisch abonniert. Darüber hinaus sind Hannoveraner auch großartige Freizeitpferde, die mit ihren Besitzerinnen und Besitzern oft buchstäblich durch dick und dünn gehen: Die meist braunen Reitpferde mit großem Körperbau haben ganz viel Lust auf Bewegung und Beschäftigung und sind entsprechend enthusiastisch dabei, wenn es auf den Platz, ins Gelände, Spazieren, zum Schwimmen oder sonst wohin geht – Hauptsache, es ist etwas los.

Iberer
Für Pferde mit iberischen Wurzeln ist ein iberischer Sattel die naheliegende, traditionelle Wahl. Wer sich einen solchen Sattel wünscht, denkt dabei oft zunächst an die Optik: Ein iberischer Sattel, vielleicht noch mit einem schicken Lammfellbezug und passendem Zaumzeug, ist einfach sehr deutlich „etwas anderes“ als herkömmliche englische Sättel. Aber die unverkennbare Optik steht – wie bei allen echten Traditionen – in engem Zusammenhang mit den „inneren Werten“ eines solchen Sattels. Und die sind es, die einen iberischen Sattel letztlich auch zu einer guten Wahl für unsere Iberer (und viele andere Pferde) machen.

Isländer
Kurz, rund, kuschelig – wer hat sie nicht gern, die wetterfesten kleinen Isländer?
Etwa 65.000 gibt es von ihnen in Deutschland, und es ist nicht zuletzt ihr Tölt – eine besondere Gangart ohne Sprungphase, die fast erschütterungsfreies, für den Reiter sehr bandscheibenschonendes Reiten ermöglicht – der sie so beliebt macht.

Kaltblüter
Ardenner, Belgisches Zugpferd, Niederländisches Kaltblut, Shire Horse, Schwarzwälder Fuchs, Percheron, Noriker oder Süddeutsches Kaltblut: Die Erde bebt beinahe, wenn diese gewaltigen Pferde galoppieren.
Und doch lässt sich ein Kaltblut mit dem kleinen Finger dirigieren und kann weit mehr als nur ein Zugpferd oder Rückepferd sein – vorausgesetzt, man versteht es, dieses Kaltblut richtig zu reiten und zu motivieren.

Knabstrupper
Der Knabstrupper ist ein Pferd mit fürstlicher Vorgeschichte, das aufgrund seiner Seltenheit und seines hinreißenden gefleckten Fells bewundernde, mitunter auch verblüffte Blicke auf sich zieht. Aber sogar die gelegentlichen “Kleiner Onkel”-Rufe nehmen Knabstrupper-Besitzer als Kompliment. Schließlich ist gegen Pippi Langstrumpfs sehr feines Reittier ja nun wirklich nichts zu sagen, und sie selbst ist ebenfalls von (südsee-)königlichem Geblüt.

Lipizzaner
Der Lipizzaner ist ein Traumpferd. Ein barocker Typ, athletisch, wunderschön, begabt, gelehrig – wer Lipizzaner sieht, denkt “Hohe Schule”. Wer einen der edlen Schimmel sein Eigen nennt, meint es mit dem Reitsport gewöhnlich ziemlich ernst. Lipizzaner-Besitzer wollen ihr Pferd fordern und fördern – auf dem Platz und bei Turnieren. Dann zur verdienten Erholung ins Gelände, an den Strand, in den Sonnenuntergang. Ein Lipizzaner ist viel mehr als ein Hobby: Pferd und Reiter als Dream-Team.

Norweger
Der Norweger (eigentlich: das norwegische Fjordpferd) ist eine Rasse mit ganz alten Wurzeln – und ein Traum von einem Pferdchen. Hier ist mal ein echter Allrounder: ein robustes Reittier für ausgedehnte Wanderungen, das in Wald und Flur aussieht wie hineingemalt; ein gelehriger Partner für Lektionen von Arbeitstrab bis Zirkustrick; ein Westernpferd, Kutschpferd, Springpferd. Ein liebenswürdiger Kumpel zum Spazierenreiten und Spaß haben. Oder alles zusammen.

Paso Peruano
Wer würde nicht gern einmal einen Paso Peruano reiten? Die südamerikanische Rasse wurde in Deutschland erst in den 1970er Jahren bekannt und ist hier auch heute noch eher ein Exot. Einen Namen unter Pferdefreunden hat sich der Paso Peruano aber trotzdem gemacht – als komfortabelstes Pferd der Welt. Wer einmal auf einem Paso gesessen hat, ist ziemlich wahrscheinlich fürs Leben vergeben: So bequem wie auf diesem Naturtölter haben Sie es auf keinem anderen Pferd.

Ponys und Kleinpferde
Sie kämpfen in Warendorf um den Preis der Besten, brillieren auf dem Dressurviereck in München-Riem und haben ihre Stärken bei der Europameisterschaft im französischen Fontainebleau eindrucksvoll bewiesen ... die Rede ist von Ponys! Fähigkeiten, Intelligenz und Sensibilität der kleinen Pferdchen werden gern mal unterschätzt. Und ebenso leider auch ihre Sattelbedürfnisse: Das brave Schulpony, der verlässliche Kinderkumpel und das muntere kleine Freizeitpferd leiden unter einem unpassenden, drückenden Sattel ganz genauso wie die „Großen“.

Tinker
Tinker sind echte Freunde. Gutmütige Tiere mit Charme und einem ganz speziellen Temperament. Sie sind nervenstark und haben einen guten Charakter. Bei der Ausbildung und beim Sattelkauf ist allerdings einiges zu beachten, damit sich Pferd und Reiter wohlfühlen.
Tinker haben von Natur aus einen eher weniger tragfähigen Rücken. Sehr sinnvoll ist daher ein entlastender Sattel, der das Reitergewicht möglichst gut verteilt.

Traber
Traber sind Trabrennpferde, gezüchtet und ausgebildet für eine Rennkarriere vor dem Sulky. In der Zucht von Trabern geht es ausschließlich um Schnelligkeit und eine belastbare Psyche, daher ist ihr Erscheinungsbild sehr variabel. Stockmaß und Körperbau reichen von Ponygröße bis „Doch ganz schön groß“ und von Vollblut- bis Barocktyp.

Trakehner
Über 290 Jahre ist sie alt, die Trakehner-Rasse. Die edelste unter den Warmblutrassen ist Deutschlands älteste Reitpferderasse. Sie wird seit 1732 gezüchtet – und bringt immer wieder außergewöhnlich schöne und intelligente Pferdeindividuen hervor.

Vollblut
So elegant und verfeinert, wie Vollblüter aussehen, könnte man meinen, sie wären womöglich anstrengende Luxusgeschöpfe.
Das ganze Gegenteil ist der Fall: Die Traumtänzer aus Tausendundeiner Nacht zeichnen sich durch eine Reihe von Eigenschaften aus, die die Vierbeiner auch als Freizeitpferde beliebt machen: gesund und robust, genügsam und Reitpferde mit der größten Ausdauer.